Wer Champagner herstellen möchte, ist an strenge Regeln gebunden. So müssen die Trauben beispielsweise aus bestimmten Anbauregionen innerhalb der Champagne stammen und die meisten Weine haben mindestens 15 Monate lang im Keller eines Produzenten zu reifen, davon mindestens ein Jahr auf der Feinhefe.
Während sich die allermeisten der rund 360 Champagner-Häuser an die strengen Vorschriften halten, tauchen immer wieder Fälle auf, wo es jemand mit den Regeln nicht so genau genommen hat. Wie «The Times» kürzlich berichtete, ist nun ein Produzent aufgeflogen, der gleich mehrere Vorschriften verletzt hat und dafür tief in die Tasche greifen muss.
Der Zeitpunkt, ab wann die Trauben für Champagner geerntet werden müssen, wird jedes Jahr präzise festgelegt. Ebenso dürfen die Rebstöcke eine bestimmte Menge an Trauben nicht überschreiten, was ebenfalls jährlich vorgeschrieben wird. So wurden die französischen Behörden auf den Champagner-Produzenten Frédéric Gallois aufmerksam, der gleich beide dieser Regeln missachtet haben soll.
Eine chemische Analyse seiner Champagner hatte daraufhin ergeben, dass die Champagner auch solche Trauben erhielten, deren Weinberge nicht für Champagner zertifiziert und deren Weine somit nicht als Champagner zugelassen waren. Ein französisches Gericht hat Gallois daraufhin des Betrugs schuldig gesprochen.
Während Gallois eine verhältnismässig kleine Busse von 12'000 Euro erhielt, dürfte ihm der Hauptteil der Strafe weitaus grössere Kopfschmerzen bereiten: Die Behörden beschlagnahmten nämlich rund 300'000 seiner angeblichen Champagner-Flaschen mit einem geschätzten Wert von über zwei Millionen Euro.