Die Plastikflaschen von Coca-Cola sollen Deckel mit fest verbundenem Verschluss bekommen. Bei Kunden sorgt das für Unmut.
Atlanta – Die Coca-Cola Company hat beschlossen, dass alle Einweg-PET-Pfandflaschen des Unternehmens einen neuen Deckel bekommen. Unter dem Motto „Lass mich dran“ müssen sich Kundinnen und Kunden in Zukunft einen Deckel gewöhnen, der fest mit der Flasche verbunden ist und nur mit Gewalteinwirkung abgetrennt werden könnte. Viele scheinen damit nicht einverstanden zu sein, im Netz äußern Coca-Cola-Fans darüber ihren Unmut.
Coca-Cola, das sich im Streit mit Edeka befindet, erklärt in einer Mitteilung: „Der Verschluss ist fest mit dem Flaschenhals verbunden – und sollte da auch bleiben. Klar, das kann zunächst für Verwirrung sorgen – aber wir haben mehrere gute Gründe“. Die einfachste Erklärung: Wenn der Deckel an der Flasche ist, dann kann er nicht verloren gehen und bleibt im Recyclingkreislauf.
Laut dem Unternehmen würde sich das Trinken aus der Flasche durch den neuen Deckel nicht verschlechtern. „Manchmal erscheint es unbequem, wenn bewährte Dinge verändert werden. Man muss sich einen kleinen Ruck geben, um über das Gewohnte hinauszuschauen und Potenzial für Verbesserungen zu sehen“, heißt es in der Mitteilung. Die neue Flasche soll laut dem Unternehmen sogar das Trinkerlebnis verbessern, da man den Deckel nicht in der Hand halten müsste.
„Wir sehen die neuen Verschlüsse als weiteren Schritt, um den Recycling-Kreislauf weiter zu schließen und Verpackungsmüll zu vermeiden“. Coca-Cola, das sich auch als Hausmittel gegen Moos auf dem Rasen einsetzen lässt, wolle damit eine EU-Richtlinie einhalten, die 2024 in Kraft trete. Das Unternehmen verfolge darüber hinaus das Ziel, bis 2025 für jede verkaufte Flasche oder Dose eine Flasche oder Dose aus der Umwelt zu sammeln.
Bis Januar 2024 soll in allen deutschen Coca-Cola Werken mit Einweg-PET-Linien auf die neuen Verschlüsse umgestellt werden. Doch die Umstellung läuft bereits. In den Abfüllwerken Dorsten, Mannheim, Mönchengladbach, Hildesheim und Knetzgau werden bereits die fest verbundenen Deckel produziert.
Vielen Coca-Cola-Fans im Netz gefällt die Änderung offensichtlich nicht. Eine Nutzerin fragt sich, „ob die EU nichts anderes zu tun hat, als solch unfassbare Regelwerke in die Welt zu setzen?“. Ein anderer kommentiert: „Klar, dass so ein Schwachsinn von der EU kommt“. Ein User beschreibt seine Erfahrung mit den neuen Flaschen: „Ich bekomme den Deckel nicht mehr richtig zu. Die Idee ist ja ganz nett, aber da hätte man sich was deutlich Besseres einfallen lassen können“.
Ein User kommentiert: „Und ich dachte schon, der Unsinn sei ein Produktionsfehler“. Manche finden ihren eigenen Umgang mit den neuen Verschlüssen: „Ich mache den trotzdem noch ab. Mich nervt es“. Eine andere Nutzerin motzt: „Das ist so ein Schrott. Man kann so unmöglich richtig aus der Flasche trinken und beim Versuch es abzumachen hab ich mir die Cola fast über den Laptop geschüttet, weil es so fest dran ist.“ Der nächste stimmt zu: „Das ist eine klassische Verschlimmbesserung“.
Doch es gibt auch Zuspruch für die Änderung. Eine Frau schreibt: „Anfangs war es sehr irritierend, auch mit dem Zuschließen. Aber mittlerweile denke man da gar nicht mehr dran und stören tut es auch nicht, manche haben auch anscheinend keine anderen Probleme“. Manch einer sieht in den neuen Deckeln eine Verbesserung: „Richtig angewendet, ist es genial. Anfangs hatte ich damit auch so meine Probleme“. Es scheint so, als könnten die neuen Deckel letzten Endes einfach eine Gewöhnungssache sein.